On-Board-Units + Digital Train Control

Fahrende Rechner

Als On-Bord-Units (dt. etwa „Bordgerät“) bezeichnet man kleine Rechner, die in den Bahnen installiert werden. Diese sind zuständig für die kontinuierliche Kommunikation mit der ortsfesten Infrastruktur, also beispielsweise Ampeln, sowie mit anderen Bahnen. Bahnen und Strecke tauschen also durchgehend Daten aus, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Bahnfahrer:innen erhalten dann beispielweise beim Zufahren auf eine Ampelkreuzung die Info, wie lange die Grünphase anhält und mit welchem Tempo sie fahren müssen, damit sie ohne Unterbrechung passieren können.

Die On-Board-Units sind Teil des VGF-Projekts Digital Train Control System Frankfurt, in dem die gesamte Zugsicherungstechnik erneuert und modernisiert wird.

Die Technik dahinter

im Tunnel

Auf den unterirdischen Strecken kommt die sogenannte CBTC-Technologie zum Einsatz (Communication Based Train Control). Über diese Technik kommunizieren die Fahrzeuge kontinuierlich und bidirektional mit der VGF-Infrastruktur. Die Bahnen „wissen“ dadurch beispielsweise immer, wo genau sich andere Bahnen befinden, und können den entsprechenden Fahrabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen optimal einhalten. Hier ist der größte Wirkungsbereich des Projekts Digital Train Control System Frankfurt, um mit dem Einsatz einer digitalen Signal- und Zugsicherung eine Kapazitätserweiterung auf der bestehenden Infrastruktur zu realisieren.

an der Oberfläche

Oberirdisch kommuniziert der ÖPNV via C-ITS-Technologie (Cooperative Intelligent Transport System) mit dem motorisierten Individualverkehr und den Lichtsignalanlagen. Hier ist der größte Wirkungsbereich von Frankfurt MIND(+), um eine Verstetigung des Verkehrs und eine gesamtheitliche Verkehrsbetrachtung zu realisieren.

Digital Train Control System Frankfurt

Die Zugsicherung von morgen

Um die stetig wachsenden Fahrgastzahlen in Frankfurt zu bewältigen und auch in Zukunft alle Bürger:innen zuverlässig an ihr Ziel zu bringen, brauchen wir neben einem ausreichend großen Fuhrpark auch eine engere Taktung, also mehr Fahrten. Dafür ist es notwendig, das bestehende Zusicherungssystem zu modernisieren. Dies realisiert die VGF in ihrem Projekt Digital Train Control System Frankfurt.

Die vorhandene Signal- und Zugsicherung wird dabei durch eine digitale Signal- und Zugsicherung auf Basis der Communication Based Control Technology (CBTC) im Tunnelbereich der Stadtbahn ersetzt. Das CBTC-System ermöglicht das Fahren im „wandernden Raumabstand“. Das bedeutet, dass die Züge nicht mehr in Blockabschnitten, sondern im Bremswegabstand voneinander fahren. Dadurch können mehr Züge gleichzeitig auf einer Strecke eingesetzt werden, was die Streckenkapazität erhöht.

Die moderne und leistungsfähige Zugsicherungstechnik sorgt aber nicht nur für mehr Züge auf der Strecke, sondern auch für eine größere Taktgenauigkeit und -verlässlichkeit. Sie ermöglicht einen energieeffizienteren Betrieb mit Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent sowie einen höheren Passagier:innenkomfort durch sanfteres Beschleunigen und Bremsen. Außerdem wirkt sie dem Verschleiß von Fahrzeugen und Schienen entgegen.

Zwei wichtige Meilensteine des Projekts erreichte die VGF im Dezember 2021: Zunächst übergab der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister einen Förderbescheid in Höhe von 95,3 Millionen Euro, mit denen der Bund und das Land Hessen das Vorhaben finanziell unterstützen. Danach gab die VGF bekannt, wer der wichtige Partner im Projekt sein wird: Siemens Mobility.